Diese Methode fußt auf der Theorie, dass ein großer Teil unserer Gedanken und Handlungen von unbewussten Bedürfnissen oder auch von unbewussten inneren Konflikten bestimmt wird. Diese Konflikte entstehen oft in der Kindheit, einer Zeit, in der wir sehr abhängig von unseren Bezugspersonen sind. Wir versuchen mit familiären Situationen zurechtzukommen, aber gleichzeitig auch ein erträgliches Bild zu bewahren von den Menschen, die uns erziehen, und von uns selbst. Als Kinder wollen wir vor allem überleben und uns entwickeln. Wir verdrängen daher Dinge, die uns dabei behindern könnten, weil sie zu schmerzhaft oder zu widersprüchlich sind. Diese verdrängten Konflikte sind damit aber nicht weggelöscht, sondern beeinflussen, ohne dass wir es merken, weiter unsere Wahrnehmung und unser Handeln. Daher reagieren wir manchmal in einer Weise, die anderen, aber auch uns selbst unverständlich ist. Oft ausgelöst durch äußere Ereignisse, können wir so in seelische Notlagen geraten, die nicht allein durch vernünftigen Zuspruch oder freundschaftlichen Trost zu beheben sind.
Freunde und Verwandte sind in Krisen oft hilfreich, können Ihre Situation aber vielleicht nicht so klar einschätzen, da sie mit Ihnen verwickelt sind und auch Faktoren wie Scham, Abhängigkeit, oder gegenseitige Schonung hinzukommen. Ich als Therapeutin habe den Vorteil, Ihre Situation von außen etwas nüchterner sehen zu können. Durch meine Ausbildung kann ich eventuell Zusammenhänge mit unbewussten Anteilen erkennen, die sich infolge Ihrer persönlichen Herkunftsbedingungen herausgebildet haben. Und weil ich für meine selbstgewählte Arbeit vernünftig bezahlt werde und unter der Schweigepflicht stehe, können und dürfen Sie mir Ihre Probleme zumuten. (Es wäre allerdings unrealistisch zu erwarten, dass Sie hierdurch ein komplett anderer, perfekter Mensch werden, oder dass äußere Probleme von selbst verschwinden.) Durch ein tieferes Verständnis der eigenen Wesensart können sich aber seelische Verwicklungen lösen, so dass mehr Kraft dafür bleibt, ungute Lebensumstände zu verändern, aber auch mehr Akzeptanz und Toleranz für sich und andere aufzubringen.
Wichtig ist für meine Arbeit insbesondere, Sie nicht in erster Linie als Träger einer Diagnose zu sehen, sondern Sie, mit allen Ihren individuellen Hindernissen und Fähigkeiten, in Ihrer persönlichen Ganzheit wahrzunehmen.
Die Kombination von Psychotherapie und Psychopharmaka kann in manchen Situationen sinnvoll sein, aber auch die Kombination mit homöopathischer Behandlung.
Indikationen: In meiner Praxis behandle ich unter anderem Menschen in beruflichen oder familiären Krisen, mit Depression, Angststörungen, Zwängen, Eßstörungen, und unterstützend bei der Bewältigung schwerer körperlicher Erkrankungen. Die Behandlung von Traumata ist dann bei mir möglich, wenn Sie gut auf imaginative Methoden (siehe Kapitel Imagination) ansprechen.
Kontraindikationen: Ich behandle nicht bei akuten Suchterkrankungen, Schizophrenie oder Psychosen, und bei akuter Suizidgefahr.
Die Behandlung findet als Einzeltherapie in der Regel einmal wöchentlich im Sitzen statt, in besonderen Fällen auch öfter oder seltener. Die einzelne Sitzung dauert 50 Minuten. Die Zahl der Therapiestunden richtet sich nach der individuellen Notwendigkeit, im Rahmen der Kassenleistungen. Eine Kurzzeittherapie dauert bis zu 24 Sitzungen, eine Langzeittherapie bis zu 100 Sitzungen.
Vorgespräche sind wichtig, um herauszufinden, ob mein Therapieangebot zu Ihrem Anliegen und Ihrer Motivation passt, aber auch, ob ich von meiner persönlichen Art her für Sie als ärztliche Therapeutin eine Hilfe bin.
Die Kosten für tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie werden von allen gesetzlichen Krankenkassen, und von der Beihilfe, bis zu einem Umfang von 100 Sitzungen übernommen.
Für Privatpatienten und Selbstzahler richtet sich das Honorar nach der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ).
Psychotherapie bei psychosomatischen Erkrankungen
Bei manchen körperlichen Erkrankungen (z.B. essentieller Bluthochdruck, chronischer Spannungskopfschmerz, Reizdarm, Asthma bronchiale, Neurodermitis u.a.) können seelische Konflikte, auch als Folge belastender Lebenssituationen, bei der Entstehung und Aufrechterhaltung der Symptome eine große Rolle spielen, obwohl der/die Erkrankte psychisch unauffällig ist und keine akuten seelischen Beschwerden wahrnimmt. Es kann jedoch so sein, dass sich innere Not ohne bewusste Absicht oder Dazutun gleichsam in den Körper verschiebt. Hier versucht die Psychosomatische Medizin, behutsam Brücken zu bauen zwischen der seelischen Selbstwahrnehmung und der körperlichen Verfassung. Das Ziel ist, ein Verständnis für den Zusammenhang der Krankheit mit der gesamten Lebenssituation zu entwickeln und durch die Arbeit an den seelischen Hintergründen das erkrankte Organ zu entlasten (nicht aber, die Beschwerden als „eingebildet" kleinzureden). Dies geschieht meist im Rahmen einer Psychotherapie und erfordert vor dem Hintergrund meiner schulmedizinischen Ausbildung eine gute Kommunikation mit den körpermedizinisch behandelnden Ärzten, um die körperlichen und seelischen Prozesse wieder als Gesamtheit verstehen zu können.